Gestandene und selbstständige «Lotterweiber»

  12.02.2018 Frick, Kunst

Ausstellung privée von Dorothée Rothbrust in Frick

Im Monat März stellt die Künstlerin Dorothée Rothbrust ihre «Lotterweiber» in der Galerie Artune in Frick aus. Der Titel der Ausstellung zeigt zwei Seiten.

Nicht nur die Gestalten, Skulpturen und Bilder zum Thema Mensch, treten in ganz persönlichem Ausdruck in ihre Gegenwart, sie zeigen sich als Lotterweiber, in Augenblicken und Standpunkten, sondern auch die Ausstellungssituation ergibt sich aus der Einladung in einen persönlichen, selbstgestalteten Lebens- und Arbeitsraum. Eine Begegnung in denen beide Seiten miteinander Leben können wollen und müssen. In diesem Rahmen entwickeln die Arbeiten ihre Intimität, Stärke und Verletzlichkeit und sind ganz privée.

Der Titel der Arbeiten Lotterweib geht zurück auf den Dialektausdruck «Lotterweib», im Verständnis der eifeler Mundart von Mayen-Bell in Deutschland. Dort ist die Künstlerin aufgewachsen. Ein Lotterweib ist eine Frau, die gefordert durch ihr Lebensschicksal, zum Beispiel früher Tod des Mannes mit Verantwortung für ihre Kinder, nun nicht in den gewohnten Hafen zurücksucht, sondern sich selbst nach ihren Möglichkeiten in selbständiger Existenz realisiert. In diesem Sinne sind Lotterweiber gestandene, selbstständige Frauen. Diesem Verständnis des Ausdrucks folgend, entdeckt man aber auch an der Schwelle der Ichwerdung von jungen Frauen gegenläufige Tendenzen: einerseits ihr Streben nach Eigenständigkeit und Individualität, anderseits aber auch immer eine leise Ängstlichkeit gegenüber dem Neuen, dem Fremden.

Augenblicke
Die Augen in den Arbeiten von Dorothée Rothbrust können Männeraugen in Frauengesichtern sein und umgekehrt Frauenaugen in Männergesichtern. Nimmt die Künstlerin nur die Augen von Menschen, ist das Geschlecht nicht zu erkennen. Schaut sie in die Augen eines Menschen, sieht sie in die Seele. Die Vernissage findet am Donnerstag, 1. März, 18 bis 20 Uhr in der Galerie Artune in Frick statt. Die Veranstaltung ist öffentlich und ist ohne Eintritt. Am 7. März führt die Künstlerin mit persönlichen Worten durch ihre Ausstellung (18 bis 20 Uhr). An diesem Abend spielen Felix Probst und Rolf Müller begleitende Musikimprovisationen. Die Finissage mit Gedankenaustausch ist am 13. März, ebenfalls von 18 bis 20 Uhr. (mgt)


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