Drei Schweizermeister und ein sportliches Mundwerk

  05.01.2018 Aargau, Mettauertal, Nordwestschweiz, Mettau, Etzgen, Wil, Kultur, Hottwil, Oberes Fricktal, Gemeinden

von Bernadette Zaniolo

Die Einführung der Tagesstrukturen, der Bau der Spielplätze in Hottwil und Mettau sowie «die kriegerischen Franzosen in Hottwil, die uns wunderbare Freilichtspieltage beschert haben» sind einige der zahlreichen Ereignisse, die Gemeindepräsident Peter Weber in seinem Jahresrückblick am Dienstag in Mettau festhielt. Im Januar wird der Gemeinderat seine erste Klausurtagung in der neuen Besetzung halten. Im 2018 soll auch die erste Deponie saniert werden.

Die Expo Duo im Mai in Mettau, die Fahnenweihe des TSV Wil, die 1.-Augustfeier in Wil (ausnahmsweise am 31. Juli) mit Christina Schraner, das 100-Jahre-Jubiläum der Firma Hegi im September, die Fertigstellung der Spielplätze in Etzgen und Wil und die «definitive Lösung für die Post» (die NFZ berichtete), sind einige Ereignisse, die die Gemeinde im 2018 bewegen und zum Teil auch über die Gemeindegrenzen ausstrahlen werden.

 

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Glanzlichter auf der nationalen Bühne

Sie sorgten bereits im 2017 auf nationaler Ebene für Glanzlichter. Die Leichtathleten Lena (Jahrgang 1996) und Lino (1999) Wunderlin aus Wil und Michelle Keller (1992) aus Hottwil. Lino Wunderlin (U20) holte sich mit 6829 Punkten in seinem erst dritten Zehnkampf, nach einer langwierigen Knieverletzung, den Schweizermeistertitel (die NFZ berichtete). Siebenkämpferin Lena Wunderlin holte ihren Titel nach Bestleistungen von 5220 Punkten bei den U23-Damen und bei den Damen auch noch gleich die Silbermedaille. Leider erreichte Lena die 5200 für die EM-Teilnahme 2018 erforderlichen Punkte erst nach der Qualifikationsphase.

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Michelle Keller, Gemeindeschreiberin von Hausen und Präsidentin des Turnverein Eien-Kleindöttingen, holte im Aerobic-Teamwettbewerb (unter anderem mit Anja Grenacher) Gold. Dies mit einer Punktezahl von 9.803, bei einer Höchstpunktzahl von 10.00.

Bei der Ehrung überzeugte Gemeindepräsident Peter Weber auch als Sportmoderator. Selber sportlich aktiv und auch schon erfolgreich, wusste er, welche Fragen die Zuhörer interessierten. «Das ist ja Freizeit. Es ist mein Hobby», so Lena Wunderlin auf die Frage, wie oft sie trainiere und ob sie überhaupt noch Freizeit habe. Die sympathische Sportlerin trainiert an sechs Tagen die Woche. Und wie sie verriet: «800 Meter mache ich nicht mehr so ungern». Ihr nächstes Ziel ist die Studenten-WM 2019, beziehungsweise die Sommer-Universade, die Weltsportspiele der Studenten.

Lino Wunderlin ist «ein extremer Wettkampftyp» oder mit anderen Worten – im Gegensatz zu seiner Schwester – nicht der Trainingsfleissigste. In seiner Lieblingsdisziplin, dem Hochsprung gelang ihm jedoch mit 2.04 Meter im 2017 die persönliche Bestleistung. Das Überspringen der 2-Meter-Marke «ist ein unglaublicher Schritt», auch mental, bestätigte Lino Wunderlin. «Gesund bleiben» ist für ihn der grösste Wunsch fürs 2018. Dennoch: Sportlich möchte er an den U20-Weltmeisterschaften im Juli 2018 im finnischen Tampere dabei sein.

«Das frage ich mich manchmal auch selber», sagte Michelle Keller, auf die Frage, woher sie neben Beruf und den anderen Engagements wie Theaterverein und Leiterin eines Aktivteams, noch Zeit für die Trainings (drei Mal pro Woche) nehme.

 

«Eine grosse Portion Gelassenheit und viel Freude»

«Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte». Dies sind nicht Worte aus der heutigen Zeit, sondern hat der berühmte Philosoph Sokrates bereits vor zirka 2450 Jahren zur Jugend gesagt. «Wenn schon vor fast 2500 Jahren die älteren Menschen der Jugend nicht vertrauten, so kann das auch heute nicht so dramatisch sein», so der Gemeindepräsident von Mettauertal in seinem Plädoyer für die Jugend. Kriege, Finanzkrisen oder schlechte Politik würden nicht von Kindern gemacht, sondern von der sogenannt gesetzteren Generation. Deshalb wünschte er neben Gesundheit und Zufriedenheit «vor allem eine grosse Portion Gelassenheit und viel Freude im Umgang mit den Jungen und Jugendlichen dieser Welt».

Für die Krönung der Neujahrsfeier und viele Lacher sorgte Bauchredner Roli Berner. Sportlich ausgedrückt: Er lief zur Höchstform auf, gar soweit, dass sein Mundwerk nach Wasser schrie, als er mit Schalk erklärte, wie er zu seinem «Beruf» kam.

 

 


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