Geplante Busspur zur Roche verzögert sich

  21.12.2017 Aargau, Rheinfelden, Kaiseraugst, Nordwestschweiz, Brennpunkt, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Die Zahl der Arbeitsplätze bei der Roche in Kaiseraugst ist in den vergangenen Jahren um rund 1000 gestiegen. Aktuell arbeiten gut 3000 Personen beim Pharmaunternehmen im Fricktal, Tendenz steigend. Dieses Wachstum sorgt für Mehrverkehr. Die Roche hat im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung eine Vereinbarung mit dem Bund, dem Kanton und den umliegenden Gemeinden getroffen. Insgesamt zwölf Massnahmen sind vorgesehen. Die wichtigste ist eine separate Fahrbahn für den Bus von der Roche Kaiseraugst zum Bahnhof Rheinfelden (die NFZ berichtete).

 

Gemeinde muss Kredit bewilligen

Die Kosten für diese Eigentrassierung übernimmt das Unternehmen. Die Stadt Rheinfelden und die Gemeinde Kaiseraugst haben vereinbart, dass das Projekt durch das Stadtbauamt Rheinfelden federführend erarbeitet wird. «Die neue Busspur führt von Kaiseraugst über das Areal Weiherfeld West durch den Augarten und schliesslich zum Bahnhof Rheinfelden», erklärt der Rheinfelder Stadtschreiber Roger Erdin gegenüber der NFZ. Ursprünglich war geplant, dass an der Einwohnergemeindeversammlung im Sommer 2017 über einen Baukredit für diese Busspur entschieden werden kann. Ein Beschluss der Rheinfelder Stimmbürger ist nötig, weil die Stadt Bauherrin ist, auch wenn Roche für die Kosten aufkommen muss. Der vorgesehene Termin konnte aber nicht eingehalten werden. «Die Routenführung in Kaiseraugst ist noch nicht geklärt und deshalb wagen wir im Moment auch keine Prognose, was die Realisierung betrifft», erklärt Erdin. Er betont aber, dass das Nein der Rheinfelder Ortsbürger von vergangener Woche zur Entwicklung des Areals Weiherfeld West keinen Einfluss auf das Projekt der neuen Busspur habe.

 

Nicht mehr über den Hardweg

In Kaiseraugst sorgt die Routenführung für Diskussionen. Anfänglich war geplant, die Busfahrbahn teilweise auf dem Hardweg zu realisieren. Dieser führt allerdings am Hardhof der Bauernfamilie Waltert vorbei; der Busverkehr würde den Betrieb massiv beeinträchtigen, fürchten Silvia und Urs Waltert. Deswegen wehrt sich die Bauernfamilie gegen das Projekt – offenbar mit Erfolg. «Wir hatten Gespräche mit den Walterts. Sie konnten uns überzeugen, dass der Bus ihren Landwirtschaftsbetrieb stören würde», erklärt Sibylle Lüthi, Gemeindepräsidentin von Kaiseraugst. Deshalb soll nun eine andere Strasse für das Bustrassee ausgebaut werden. «Dort sind drei Landeigentümer betroffen. Erste Gespräche haben wir bereits geführt, weitere werden im Januar 2018 folgen», so Lüthi.

Sie glaubt, dass die offenen Fragen bald geklärt sind. «Ich gehe davon aus, dass an der nächsten Rheinfelder Einwohnergemeinde-Versammlung im Juni 2018 über den Baukredit entschieden werden kann», so Lüthi. Danach soll es möglichst bald an die Realisierung gehen. Bei Roche heisst es, dass die Verzögerung aktuell nicht zu Problemen führt: «Wir sind zuversichtlich, dass die Busspur bald umgesetzt wird.»


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