Eine gemeinsame Primarschule ab Sommer 2019 ist das Ziel

  16.11.2017 Hellikon, Möhlin, Wegenstetten, Zuzgen, Schule, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

Es geht los. Eine Projektgruppe erarbeitet die Grundlagen für einen Zusammenschluss der Kreisschule Wegenstetten-Hellikon und der Schule Zuzgen. Drei Gemeinden, eine Primarschule. Ein entsprechender Vertrag soll in einem Jahr den Gemeindeversammlungen vorgelegt werden. Am Montag in Zuzgen und vorgestern Dienstag in Wegenstetten informierten Behörden und Schulleitung über die Motive.

Die Beweggründe
Am Standort Wegenstetten zeichnet sich zusätzlicher Raumbedarf für die Oberstufe ab. Es ist ein Raumbedarf «zulasten» der Primarschule. Dieser fehlende Schulraum wiederum müsste durch einen teuren Neubau aufgefangen werden. Einen Neubau, dessen Finanzierung die Verantwortlichen infrage stellen. Die Alternative dazu: ebendieser Zusammenschluss der bereits bestehenden Kreisschule Wegenstetten-Hellikon mit der Primarschule Zuzgen. Mit diesem Schritt wollen die Behörden beides stärken, Primarschule und Oberstufe. «Was in zehn Jahren ist, kann niemand voraussehen», sagte der Wegenstetter Gemeindeammann Willy Schmid am Montag. Im Raum stand die Frage aus dem Plenum, wie lange die Oberstufe in Wegenstetten als gesichert gelte. Doch gerade auch Schmid will das aktuellste Signal aus Möhlin als klares Bekenntnis für die Oberstufe in Wegenstetten verstanden haben (siehe separater Text unten).

Entweder nach Hellikon oder Zuzgen
Die angerissene Diskussion über die Oberstufe ist exemplarisch für die komplexen Abhängigkeiten bis hinunter auf Ebene Primarschule. «Doch auch ohne die Entwicklung der Oberstufe in Wegenstetten hätten wir miteinander über die Zukunft einer Primarschule mit Zuzgen reden müssen», sagte Schmid. «Jetzt ist die Zeit reif dafür.» Seit zweieinhalb Jahren existiert bereits auf Ebene Schulleitung eine Nutzung von Synergien. Patrick Geiger ist Schulleiter von Wegenstetten-Hellikon und Zuzgen gleichermassen. Er zeigte auf, wie die gemeinsame Primarschule organisiert sein könnte. Eine von vielen möglichen Variante wäre, dass sämtliche Primarschüler der ersten bis dritten Klasse in Zuzgen den Unterricht besuchen, Viert- bis Sechstklässler in Hellikon. Das Zusammengehen bedeutet auf jeden Fall, dass die Primarschüler entweder in Zuzgen oder Hellikon zur Schule gehen.

Den Bedenken begegnen
Vorteile würden überwiegen, sind die Verantwortlichen überzeugt. Die Rede ist von «hoher Auslastung der Schulräume», von «attraktiven Schulstandorten», was sich wiederum bei der Rekrutierung von Lehrpersonal bemerkbar machen würde. Auch bestehende Grundlagen wie ein sicherer Schulweg («Halbstundentakt», «Veloweg») oder eine «gute schulische Infrastruktur» führten die Behörden ins Feld. Die Tatsache, dass einige Schüler somit ganz oder zumindest teilweise die Primarschule nicht im eigenen Dorf werden absolvieren können – diese Tatsache wurde gar nicht erst verhehlt. Gerade diesbezüglich dürften die Verantwortlichen gefordert sein, möglichen Bedenken besorgter Eltern zu begegnen. Schulleiter Geiger sagte am Montagabend: «Bereits jetzt gehen Helliker Erst- und Zweitklässler in Wegenstetten zur Schule. Das funktioniert sehr gut.» Stimmen die Gemeindeversammlungen in einem Jahr dem neuen Vertrag zu, soll ab Schuljahr 2019/2020 die gemeinsame Primarschule an den Start gehen.


 

Schulraumplanung Oberstufe Möhlintal auf Kurs»
«Die Erarbeitung eines gutnachbarschaftlichen Nachfolgevertrages ist gut gestartet», teilen die Gemeinderäte von Möhlin, Zeiningen, Zuzgen, Hellikon und Wegenstetten in einem gemeinsamen Mediencommuniqué mit. Darin wird festgehalten: «Die Gemeinde Möhlin hat zwischenzeitlich beschlossen, dass in Wegenstetten ein vierter Schulstandort der Schule Möhlin auf der Sekundar- und Realstufe geführt wird.» An den Wintergemeindeversammlungen 2018 soll den Stimmberechtigten in sämtlichen Gemeinden ein entsprechender Nachfolgevertrag für das Möhlintal zur Genehmigung unterbreitet werden könne. Vier verschiedene Arbeitsgruppen bestehend aus mit Mitgliedern von Schulpflegen, Schulleitungen und den Verwaltungen erarbeiten derzeit die Grundlagen (Ausarbeitung neuer Vertrag, Gesamtschulleitung der Oberstufe, Schulgelder und Mieten, notwendige bauliche Anpassungen in Wegenstetten).
Zur Vorgeschichte: Die Einwohnergemeindeversammlung Möhlin genehmigte im Sommer die Kündigung des Schulkreisvertrag Möhlintal (per Ende Schuljahr 2018/2019). «Die vorsorgliche Kündigung war nötig, damit die Strukturen an die neuen Rahmenbedingungen der Oberstufe angepasst werden können», heisst es im Communiqué. (mgt)


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