Von Lukas Müller

«Määh-Määh, Mööh-Mööh», so tönt es aus dem Hintergrund. Die Tierstimmen erschallen aus dem Stall des Ryburgerhofs. Es ist ein sonniger und milder Spätsommertag. Überall zwitschern die Vögel, die Stille wird einzig durch die nahe Autostrasse und durch das gelegentliche Brummen eines Flugzeugs unterbrochen. Bauer Martin Schneider geht seinem Tagwerk nach. Im Moment sind grad die ostfriesischen Milchschafe an der Reihe. Der tägliche Weidgang steht an. Bei dieser Arbeit muss der Bauer mit viel Geduld vorgehen, denn längst nicht immer nehmen die wolligen Tiere genau denjenigen Weg, den ihr Herr und Meister für sie vorgesehen hat. Sie rennen bald hierhin bald dorthin. Wenn eins der Tiere sich bewegt und den Rückzug antritt, folgen ihm meist alle anderen. Das ist der Herdentrieb. Doch Martin Schneider hat vorgesorgt. Geschickt steckt er einen Zaun ab, um die Schafe in eine Richtung zu bringen. Heute grasen die weiss und schwarz gefärbten Tiere auf dem Dach des Bauernhauses. Doch bevor sie dorthin gehen, mampfen sie gerne noch die saftigen hohen Unkräuter auf einer kleinen Anhöhe. Schliesslich bewegen sie sich dann doch in die richtige Richtung. Etliche Tiere grasen auf dem grünen Dach. Ziel erreicht.

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