Laufenburger Gastro-Szene wird mager

  19.10.2017 Gastronomie, Laufenburg, Oberes Fricktal

Von Bernadette Zaniolo

«Wir haben lange überlegt, was wir machen sollen», sagt Silvia Blaser, Verpächterin des Restaurants Castillo. In dieses «wir» sind die Pächter Asif Jqbal (für den Service zuständig) und Jani Hamayoon (Koch) einbezogen. Seit sechs Jahren sind die beiden selbständige Unternehmer. Und sie können gemäss Silvia Blaser auf eine gewisse Stammkundschaft zählen. Doch dies reicht nicht. «Vom erwirtschafteten Umsatz können die beiden nicht leben», so Blaser. «Deshalb haben wir bereits im Frühling beraten, das Restaurant zu schliessen. Doch auf die Sommersaison hin und an so guter Lage wäre das sehr schlecht gewesen.» Deshalb habe man beschlossen, den Betrieb noch aufrecht zu erhalten.

 

Bereits in Verhandlungen

Nun, ab Sonntag sind die Türen des Restaurants Castillo geschlossen; zumindest vorübergehend. Denn wie Silvia Blaser gegenüber der NFZ sagte, ist sie bereits in Verhandlungen mit Interessenten. «Eine konkrete Lösung gibt es jedoch noch nicht.» Gleichzeitig betont sie: «Ich bedauere es sehr, wirklich sehr, dass die beiden aufhören.» Und Blaser ergänzt: «Mit keinem Pächter hatte ich es so schön gehabt, wie mit diesen beiden. Es war ein gegenseitiger Entschluss». Einer der Gründe für den zu geringen Umsatz sieht sie in der Grenznähe; einen anderen ortet sie in der Kultur der pakistanischen Gastgeber.

«Als Wirt muss man enorm auf die Leute zugehen. Der perfekte Gastgeber ist mit ihrer Kultur fast nicht vereinbar. Der persönliche Kontakt wird schwierig. Zum Wirten braucht es mehr als gutes Essen und einen freundlichen Service. Das Netzwerk hat nicht in der Form funktioniert, in welcher es sollte». Die beiden Pakistani werden künftig wieder als «Angestellte» arbeiten.

Das Hotel Bahnhof Garni betreibt Silvia Blaser weiterhin selber. «Dieses läuft gut», verrät sie der NFZ. Jene Zimmer, welche nicht dauervermietet sind, würden zu 75 Prozent von Velofahrern genutzt, welche die Radroute vom Bodensee bis Basel oder umgekehrt unter die Pedale nehmen.

 

… und das Schliessungskarussell dreht sich weiter

Nur knapp zehn Tage nach der Schliessung des Restaurant Castillo, welches mexikanische und indische Küche anbot, endet auch die Wirtetätigkeit auf dem Bistro La Roccia (XL Zentrum, Bahnhof). Gemäss Aussage des Eigentümers (Erla Immobilien) ist man jedoch bereits auf der Suche nach einer neuen Lösung.

Vielen Laufenburgern ist bekannt, dass sich auch bald die Türen des Restaurants Propstei, in der Laufenburger Altstadt, schliessen. Der Verpächter (Guido Maier) hat den Pachtvertrag nicht verlängert. Somit schliessen sich Ende März auch die Türen der «Propstei».


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