Weiterbildung der Mitarbeiter lohnt sich

  09.09.2017 Aargau, Frick, Wirtschaft, Nordwestschweiz, Gewerbe, Oberes Fricktal

von Bernadette Zaniolo

«Wenn Mitarbeiter nicht als Unternehmer gefordert werden, entwickeln sie sich zu Unterlassern», so die provokative Aussage in der Einladung zum bereits sechsten Netzwerkanlass «treffpunktGewerbe» des Gewerbe Region Frick-Laufenburg vom 21. November in Frick. Mit rund 180 Anmeldungen hat die für den Anlass zuständige Kommission das Thema gut gewählt oder in Gewerbe-Sprache: den Nagel auf den Kopf getroffen. «Man redet immer davon, dass die Mitarbeiter das höchste Gut der Firma seien. In der Praxis werden jedoch oft die Kosten statt die Leistung der Mitarbeiter in den Vordergrund gestellt», so Rolf Böller, Bereichsleiter Mitglieder beim Geref und OK-Mitglied des Netzwerkanlasses. Geref-Präsidentin und ebenfalls OK-Mitglied Franziska Bircher ergänzt: «Uns sind die Mitarbeiter wichtig und darum geben wir diesem Thema am diesjährigen Netzwerkanlass die entsprechende Plattform.»

Motivieren zur Identifikation mit dem Unternehmen

Gemäss den Organisatoren zeige sich heute immer mehr, dass es sich lohnt, die Mitarbeiter in die unternehmerischen Entscheidungen einzubeziehen und sie damit zu unternehmerischem Denken und Handeln anzuregen. «Dies motiviert sie zur Identifikation mit dem Unternehmen und zur Bereitschaft, Mitverantwortung zu übernehmen» sind Franziska Bircher und Rolf Böller überzeugt. In den beiden Unternehmen, in welchen Bircher und Böller arbeiten, finden regelmässig Mitarbeitergespräche statt, bei denen auch Weiterbildung und Schulungen thematisiert werden. Bei der Obrist Bauunternehmung AG (Rolf Böller) mit ihren 110 Mitarbeitern gibt es einen Weiterbildungs-, beziehungsweise Parifonds Bau des Baumeisterverbandes, in welchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einzahlen.

Die Inputs für die Weiterbildungen und Schulungen kommen gemäss Rolf Böller bei der Obrist Bauunternehmung AG zirka zur Hälfte von den Mitarbeitern und Vorgesetzten. «Weiterbildung hängt jedoch auch stark vom Willen des Mitarbeiters ab und ist darum auch eine Bringschuld des Mitarbeiters. Es nützt nichts, einen Mitarbeiter zur Weiterbildung zu zwingen. Dann stimmt das Herzblut dafür nicht und ist oftmals zum Scheitern verurteilt», so Franziska Bircher.

Bei der Brogle AG fand kürzlich bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unter der Regie einer Physiotherapeutin eine Rückenschulung statt. «Uns ist die Gesundheit der Mitarbeiter ebenfalls wichtig», sagt Bircher. Und sie ergänzt: «Bei den Schreinern gibt es die paritätische Berufskommission ebenfalls». Nach dem Motto «Man lernt nie aus» hat auch Bircher schon einige Weiterbildungen absolviert.

Nach dem Impulsreferat unter dem Titel «Mitarbeiter und Mitunternehmer – das neue Rollenverständnis im KMU von heute» von Professor Dr. Heinz Schüpbach, Direktor der Hochschule für Angewandte Psychologie an der FH Nordwestschweiz, diskutieren am Netzwerkanlass Markus Dieth (Regierungsrat), Kurt Schmid (Präsident Aargauischer Gewerbeverband), Professor Heinz Schüpbach (Fachhochschule Nordwestschweiz) und Daniel Suter (Suter Champignons AG, Frick). Es moderiert Christoph Grenacher. Der anschliessende Apéro riche lädt ein, «sich unter Gleichgesinnten auszutauschen und so mit Tipps, Anregungen und Ideen seinen Geschäftsalltag zu bereichern», so Bircher zum Networking.

Der Netzwerkanlass findet am 21. November, ab 18.30 Uhr in Fricks Monti in Frick statt. Für Interessierte hat es noch wenige freie Plätze. Anmelden kann man sich unter www.raiffeisen.ch/regio-frick/geref. Hauptsponsor ist wieder die Raiffeisenbank Regio Frick.

 

 

 

 


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