Kanton verzichtet auf Abbruch der Brücke

  21.09.2017 Aargau, Wegenstetten, Gemeinden, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Der Widerstand hat sich gelohnt: «Ich freue mich über diesen Entscheid», erklärt Gerhard Schreiber. Zusammen mit Patricia Schreiber hatte er im vergangenen Jahr eine Petition gegen den Abbruch der alten Steinbogenbrücke beim Mühligässli in Wegenstetten lanciert.

Auf Abbruch und Ersatz wird verzichtet
Blicken wir kurz zurück: Im Rahmen des geplanten Hochwasserschutzes Möhlintal wollten der Kanton und der Gemeinderat die alte Brücke in Wegenstetten durch eine neue Platten-Beton-Brücke ersetzen. Verschiedene Einwendungen gingen dagegen ein. Die Einsprecher fürchteten unter anderem, dass die beiden alten Linden, welche die Brücke säumen, wegen des Neubaus gefällt werden müssten. Der Kanton zog das ursprüngliche Projekt schliesslich zurück und legte 2016 eine überarbeitete Version vor. Doch auch diese stiess auf Opposition, weil sich an den Brückenplänen nichts Grundlegendes änderte: Gerhard und Patricia Schreiber haben deswegen ihre Petition gegen das neue Projekt gestartet und rund 270 Unterschriften gesammelt (die NFZ berichtete).

Das zeigt jetzt Wirkung: «In Anbetracht Ihrer Einwendung, der Einwendung des Aargauer Heimatschutzes und der Blitz-Petition haben wir die Hochwassersituation bei der Brücke noch einmal vertieft betrachtet», hält der Kanton in einem Brief von Anfang September an Gerhard Schreiber fest. «Nach Abwägung von Vor- und Nachteilen verschiedener Massnahmen haben die Bauherrschaft und der Gemeinderat Wegenstetten entschieden, auf den Abbruch respektive den Ersatz der Brücke zu verzichten und das Restrisiko ins Feuerwehrdispo aufzunehmen», heisst es in dem Schreiben weiter. Die zwei Linden und ein Bänkli können somit ebenfalls bestehen bleiben. Die restlichen Schutzbauten für den Hochwasserschutz sollen hingegen umgesetzt werden.

«Die kostengünstigste Lösung»
Gerhard Schreiber ist zwar nicht mit allen übrigen Plänen einverstanden, trotzdem hat er seine Einwendung zurückgezogen. Sein Hauptanliegen, den Erhalt der Brücke und des ganzen Ensembles, ist erreicht. Auch der Heimatschutz zieht seine Einwendung zurück, wie Geschäftsführer Henri Leuzinger gegenüber der NFZ erklärt. «Die Situation bei der Brücke ist sehr heikel. Wenn auf einen Neubau verzichtet werden kann, dann ist das derzeit sicher die kostengünstigste Lösung. Mittelfristig wird man die Situation aber nochmals anschauen müssen, denn die Brücke ist in ihrer heutigen Form keine Zierde», sagt Leuzinger.


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