Ein Heilungsprozess

  29.09.2017 Persönlich, Zeiningen, Wallbach, Porträt

Von Ronny Wittenwiler

Er legt einen Zettel auf den Tisch. Steht auf, verlässt den Raum und holt Milch für den Kaffee. «Ich wurde am 24. Oktober 1953 als Ruedi Keller geboren» steht auf dem Zettel. «Seit meiner Geburt kämpfe ich um Anerkennung. In den letzten vier Jahren hatte ich grosse Probleme mit meinem geistigen und körperlichen Zustand, war ausgelaugt, erschöpft und in Behandlung. Auch der Alkohol war ein Thema.» Ruedi Keller ist zurück mit der Milch, nimmt Platz, schenkt ein. Und erzählt.

Sein eigener Jakobsweg

Hinter Ruedi Keller liegen sechs Wochen und 2100 Kilometer. Er fuhr durch Italiens Weingebiete, weiter nach Kroatien, der Küste entlang, nach Slowenien und dann wieder zurück in die Schweiz. Keller war dann einfach mal weg. Dabei hat er nicht den höchsten Berg der Welt bestiegen, keinen Ozean überquert und nicht mit einem Löwen gekämpft. Doch Ruedi Keller hat auf seiner Reise wieder zu sich selbst gefunden. Und genau deshalb sagt er: «Es ist eigentlich egal, was ich gemacht habe. Wichtig ist einzig, dass ich es gemacht habe.» Unterwegs mit einem alten Mofa, Marke Sachs, Alpa Turbo. 850 Franken. Dazu ein Anhänger. 950 Franken. Rucksack. «Ja, ich bin glücklich», wird er am Ende des Gesprächs zu Protokoll geben.

 

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