Nachfolge für Möhliner Bus-Unternehmen geregelt

  29.06.2017 Möhlin, Wirtschaft, Tradition, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

Für Geschäftsführer Roland Schwarb und sein Bruder Kurt Schwarb endet bald schon ein Stück unternehmerische Familiengeschichte. Das im Jahr 1953 von Vater Fridolin Schwarb gegründete Reiseunternehmen geht per 1. August in neue Hände über. Mehrere Interessenten hinsichtlich einer Nachfolgeregelung habe es gegeben, sagt Roland Schwarb. Er ist überzeugt, die beste gefunden zu haben: Die Brüder Rainer (52) und Stefan (47) Kaufmann übernehmen die Firma und wollen sie weiter unter dem Namen als «Schwarb Reisen» in die Zukunft führen. Der Bus bleibt also im Dorf, die Reise geht weiter. Vom selben Standort aus wie bisher, ein mehrjähriger Mietvertrag wurde unterzeichnet.

Zwei aus der Region
Rainer und Stefan Kaufmann, beide wohnhaft in Zeiningen, sind in Möhlin aufgewachsen. «Zwei Brüder aus demselben Ort übergeben ein Traditionsunternehmen an zwei Brüder aus demselben Ort – das ist schon sehr speziell», freut sich Rainer Kaufmann, dem Unternehmen auch künftig ein gutes Stück Lokalkolorit einhauchen zu können. «Genau wie unsere Vorgänger wollen auch wir die Nähe zu den Kunden pflegen.» Wohlverstanden, das allein genügt nicht, um die gesteckten Ziele im umkämpften Reisemarkt zu erreichen; doch zusammen bringen Rainer und Stefan Kaufmann über 35 Jahre Erfahrung in der Organisation und Durchführung von Reisen mit. Gekreuzt haben sich ihre beruflichen Wege immer wieder, auch während mehrerer Jahre beim grössten privaten Busunternehmen der Schweiz.

Von Möhlin aus Europa bereisen
Ziel der beiden künftigen Firmeninhaber ist es, das Geschäft mit Rundreisen durch Europa wieder hochzufahren. So, wie es Schwarb Reisen früher einst angeboten hatte. Hoch bis nach Lappland soll es gehen, runter bis Sizilien, alles geplant und durchgeführt aus einer Hand. Sämtliche dieser Reisen sollen mit einem neuen Luxusliner (30 Plätze) abgewickelt werden. «Grosse Rundreisen werden heutzutage fast ausschliesslich mit Luxuscars organisiert», sagt Stefan Kaufmann. Heisst: Bloss drei statt vier Sitze in einer Reihe und grössere Abstände. Bei den weiterhin im Angebot stehenden, traditionellen Gruppenreisen und Tagestouren soll dagegen wie bisher die aktuelle Schwarb-Flotte – unter anderem mit zwei grossen Cars (45/49 Plätze) – zum Einsatz kommen.

«Rund 25 Mal», sagt Roland Schwarb zur NFZ. «Rund 25 Mal war ich früher am Nordkap droben.» Jetzt übergibt er das Familienunternehmen in neue Hände – und die Kaufmanns nehmen ihrerseits auch wieder Kurs in den Hohen Norden. Schwarb fährt mit: denn der Name bleibt.


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