Kaiseraugst übernimmt die Kosten für Zusatzlektionen

  24.06.2017 Aargau, Jugend, Kaiseraugst, Brennpunkt, Schule

Von Valentin Zumsteg

Seit dem Schuljahr 2013/14 finanziert der Kanton der Kaiseraugster Unterstufe Zusatzlektionen für Schulen mit erheblicher sozialer Belastung. Doch nicht mehr lange: Ab dem kommenden Schuljahr haben der Kindergarten und die Primarschule keinen Anspruch mehr auf diese Zusatzlektionen. Grund: Mit einem Faktor von 1,15 liegt die Gemeinde knapp unter der vom Kanton festgelegten Limite von 1,16. Allerdings hat sich in Kaiseraugst nichts geändert, der Kanton hat lediglich den Grenzwert erhöht. «Nur weil der Kanton den Faktor angepasst hat, ändert sich für uns an der Basis nichts», erklärte die Kaiseraugster Vizepräsidentin Françoise Moser an der Einwohnergemeinde-Versammlung vom Mittwochabend.

 

«60 Prozent mit Migrationshintergrund»

Kaiseraugst zählt aktuell rund 450 Kindergarten-Kinder und Primarschüler. «60 Prozent davon haben einen Migrationshintergrund. Rund 5 Prozent sind Kinder mit so genannt verstärkten Massnahmen», so Moser. Sie betonte, dass die Assistentinnen für die Schüler wichtige Bezugspersonen seien.

Der Gemeinderat und die Schulpflege haben aus diesen Gründen keine Freude an der Streichung der Zusatzlektionen. «Kaiseraugst möchte den Schulkindern ein ansprechendes Schulklima ermöglichen, welches ihnen hilft, den Anforderungen im schulischen Alltag gerecht zu werden», sagte Moser. Deswegen beantragte der Gemeinderat der Versammlung, die Zusatzlektionen auf eigene Rechnung weiter anzubieten – auch wenn der Kanton daran keine Freude hat, weil dies den Grundsatz eines gleichwertigen Bildungsangebots im Aargau untergrabe. Ursprünglich rechnete die Gemeinde mit Kosten von 406 500 Franken für die Zusatzlektionen in den kommenden drei Schuljahren. Eine nochmalige Überprüfung habe jedoch einen tieferen Betrag ergeben. Konkret unterbreitete der Gemeinderat der Versammlung einen Kredit von 351 000 Franken für die Zusatzlektionen in den Schuljahren 2017/18 bis 2019/20. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger stellten sich hinter den Gemeinderat und die Schulpflege und genehmigten den Verpflichtungskredit diskussionslos.

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