Vogelschutz sorgt für Verzögerung beim Steg-Neubau

  27.05.2017 Brennpunkt, Rheinfelden, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Die beiden Rheinfelden sollen einen neuen Rheinsteg erhalten. Doch am geplanten Bauprojekt haben nicht alle Freude. Vier Einwendungen sind im Februar gegen das Baugesuch eingegangen. Neben drei Privatpersonen hat auch Birdlife, der Dachverband der Aargauischen Natur- und Vogelschutzvereine, eine Einwendung eingereicht (die NFZ berichtete). «Das Problem sind die dünnen senkrechten Seile. Die Vögel haben die Augen auf der Seite und können diese Seile nur schlecht wahrnehmen», erklärt Kathrin Hochuli, Geschäftsführerin von Birdlife Aargau, gegenüber der NFZ. Beim vorliegenden Projekt bestehe darum die Gefahr, dass sich Vögel verletzten oder zu Tode kämen.

 

«Technische Lösungen skizziert»

Am vergangenen Montag fand nun die Einwenderverhandlung mit Birdlife und einem von der Stadt beigezogenen Experten der Vogelwarte Sempach statt. «Es war ein sehr konstruktives Gespräch. Dabei wurden technische Lösungen skizziert, welche dem Anliegen von Birdlife Rechnung tragen», erklärt Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage. Die Ingenieure haben nun von der Stadt den Auftrag erhalten, einen konkreten Lösungsvorschlag auszuarbeiten. «Wenn dieser vorliegt, werden die weiteren Verhandlungen geführt», schildert Erdin.

Auch Kathrin Hochuli bezeichnet das Gespräch als konstruktiv. «Wir konnten unser Anliegen vorbringen. Sobald das angepasste Projekt vorliegt, werden wir es prüfen. Danach wird der Vorstand von Birdlife entscheiden, ob wir die Einwendung zurücknehmen oder weiterziehen.» Hochuli betont, dass der Verband nicht grundsätzlich gegen die neue Brücke sei. Sie bedauert, dass bei der bisherigen Planung dem Vogelschutz zu wenig Rechnung getragen wurde.

 

Baubeginn frühestens Ende Jahr

Ursprünglich sollte der Baubeginn für den neuen Rheinsteg im Spätsommer oder Frühherbst erfolgen. Dieser Zeitplan lässt sich gemäss Roger Erdin aber wahrscheinlich nicht mehr einhalten. «In zeitlicher Hinsicht ist eine Prognose schwierig. Bei gutem Verlauf wäre ein Baubeginn bis Ende Jahr möglich», sagt der Stadtschreiber. Es könne sein, dass wegen Projektänderungen das Baugesuch nochmals öffentlich aufgelegt werden müsse. Aus diesem Grund finden die Verhandlungen mit den drei weiteren Einsprechern erst statt, wenn der Einwand von Birdlife aus der Welt geschaffen ist.  


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