Auch Trainer sollen fürs Parkieren bezahlen

  25.05.2017 Frick, Politik, Nordwestschweiz, Oberes Fricktal, Gemeinden, Gemeindeversammlung

von Simone Rufli

Pendler, die ihre Autos im Stieracker und in anderen Quartierstrassen abstellen. Parkplätze in bester Zentrumslage, die stundenlang von den gleichen Autos besetzt sind. Das soll es in Frick nicht mehr geben, wenn das neue Parkierungsreglement angenommen wird. Der Gemeinderat will gegen das Dauerparkieren im öffentlichen Raum mit Lenkungsmassnahmen vorgehen.

Denise Belloli von der Metron Verkehrsplanung AG erklärte, dass zeitliche Beschränkungen und oder Gebühren dafür sorgen sollen, dass immer genügend Parkraum zur Verfügung steht. Wer sein Auto mindestens dreimal pro Woche während mindestens vier Tages- oder Nachtstunden abstellt, soll künftig dafür bezahlen. Dass neben Gemeinde- und Polizeiangestellten auch die Lehrpersonen auf dem Schulareal monatlich 40 Franken bezahlen sollen, stiess bei den Lehrkräften unter den rund 40 Interessierten in der Oberstufen-Aula auf Unverständnis. Zu teuer kritisierten die einen, ungerecht befanden die anderen. Ungerecht deshalb, weil Parkierende im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen am Abend oder am Wochenende wie bis anhin gratis parkieren sollen. Er empfinde es als stossend, dass er bezahlen solle, ein Trainer aber weiter gratis parkieren könne, meinte ein Sportlehrer und eine Hauswirtschaftslehrerin sprach von Abzockerei. Auch eine längere Diskussion brachte keine Annäherung der Standpunkte. Erst beim Traktandum rückwärtige Bahnhoferschliessung fand man sich wieder.

 

6000 Pendler und es werden mehr

Zurzeit steigen jeden Tag 6000 Personen am Bahnhof Frick in einen Zug ein und aus. Pro Stunde fahren zehn Busse in unterschiedlichste Richtungen vom Bahnhof weg und den Velofahrern stehen 270 Abstellplätze zur Verfügung. Bis 2022 wird sich die Zahl der täglichen Zug-Ein- und -Ausstiege auf 9000 oder mehr erhöhen. Handlungsbedarf ist unbestreitbar gegeben. Trotzdem können die Kreditanträge für die Planungen in den Gemeinden Gipf-Oberfrick und Frick nicht gleichzeitig erfolgen, da Gipf-Oberfrick zusätzliche Zeit für die Evaluation der geeigneten Linienführung benötigt. Dessen ungeachtet wird der Fricker Gemeinderat seinen Antrag für die Planungen auf dem eigenen Gemeindegebiet der Einwohnergemeindeversammlung am 16. Juni unterbreiten.

«Der neue Busbahnhof, die Verlängerung der Personenunterführung wie auch neue Park und Ride Parkplätze können unabhängig von der Weiterführung der Hinteren Bahnhofstrasse nach Gipf-Oberfrick geplant werden», betonte der zuständige Gemeinderat Thomas Stöckli. «Auch die neue Fussgänger- und Veloerschliessung auf der Nordseite des Bahnhofs sowie die Erschliessung der Arbeitszone Ziegelei-Areal stehen in keinem Zusammenhang mit der Linienführung auf dem Gebiet der Nachbargemeinde».

Dazu komme, dass der Busbahnhof aufgrund des neuen Behinderten- und Gleichstellungsgesetzes ohnehin bis zum 31. Dezember 2022 behindertengerecht umgestaltet sein müsse. Das heisst es müssen sechs sogenannte Kanten à je 22 Zentimeter Höhe von den Bussen angefahren werden können. Heute erfolgt das Ein- und Aussteigen direkt ab Strassenniveau. Der neue Busparkplatz soll auf die gleiche Seite der Gleise wie bisher auf dem Gelände des aktuellen Holzverlads zu liegen kommen. Damit dieser Raum frei wird, ist es nötig, dass die SBB mit der Tonwerke Keller AG die Abstellgleise tauschen. Auf die Frage wie weit man in den Verhandlungen mit den SBB sei, meinte Stöckli: «Der Abstellgleis-Abtausch ist zugesagt auf den Zeitpunkt der Fertigstellung des Bözberg-Tunnels.»

 

Mehrzweckgebäude Racht

Zu den Um- und Ausbauplänen betreffend das Mehrzweckgebäude Racht nahm Finanzchef Christian Fricker Stellung. Er betonte, dass die Gemeinde die Investition von rund 3,5 Millionen Franken stemmen könne, zumal die Verschuldung durch den Bau des neuen Gemeindehauses weniger hoch ausgefallen sei, als erwartet. Auch das Mehrzweckgebäude muss behindertengerecht ausgestattet und erdbebensicher gemacht werden. Feuerwehrkommandant Andreas Fahrni ergänzte die Ausführungen von Gemeindeammann Daniel Suter mit seinen Schilderungen über bereits grenzwärtige Zustände und Platzverhältnisse. Besonders dringend sei die Umgestaltung des Kommando- und Atemschutzraumes, sowie der Ersatz des Kompressors Atemschutz. Ans bestehende Gebäude soll ein Anbau mit drei Einstellachsen mit Lager angebaut werden. Neben der Feuerwehr wird das Gebäude auch vom Zivilschutz genutzt.

 

 

 

 


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