«Es ist angerichtet»

  26.01.2017 Brennpunkt, Laufenburg, Kultur, Oberes Fricktal, Tradition

Von Hildegard Siebold

«Viele Köche verderben den Brei», sagt der Volksmund, und irrt bisweilen gewaltig. Denn die Fasnacht in Laufenburg wird von vielen kreativen Köpfen in grenzüberschreitender Eintracht zubereitet. Dafür gab es ein grosses Lob von Stadtammann Herbert Weiss: «Danke für die Liebe, die ihr der Fasnacht entgegenbringt», wandte er sich an die Organisatoren. Ein solches Engagement sei nicht selbstverständlich. Viel Neues hatten die Laufenburger Fasnachts-Köche zwar nicht auf der Speisekarte, aber wer würde schon ein längst prämiertes Sterne-Menü versalzen, das in perfekter Manier althergebrachtes Brauchtum mit moderner Fasnachtskultur verbindet. Ihren Auftakt nimmt die Laufenbuger Fasnacht mit der traditionsreichen Tschättermusik am 1. Faissen. Sie gilt als einer der ältesten Bräuche und wird an allen drei Faissen frühmorgens und abends zelebriert.

Am dritten Faissen tritt die Laufenburger Fasnacht mit der Salmanlandung in ihre heisse Phase. Dem geschichtsträchtigen Szenario folgt die Eröffnung der Städtlefasnacht auf dem Marktplatz der mehreren Stadt. Eine Besonderheit am dritten Faissen ist immer wieder das Schnitzelbanksingen. Zwar seien es in diesem Jahr nur vier Gruppen, so Anita Schraner vom OK, aber «De Böög», «WunderKram», die Salzstreuer aus Sulz und die «Salm-Tratschä» böten einmal mehr humorvolle Seitenblicke auf das Stadtleben von Laufenburg. Die Gruppen zirkulieren am Abend in den Altstadtlokalen der mehreren Stadt.

Noch grösser kommt am 24. Februar ab 19 Uhr das grenzüberschreitende Open-Air-Gugge-Festival daher. 1500 Guggenmusiker, verteilt auf 42 Guggenmusiken, bringen die Altstädte beider Laufenburg auf fünf Bühnen in einem 22-stündigen Konzertreigen mit ihrem gewaltigen Sound zum Erbeben. Bereits um 17.30 Uhr geben sechs Kinder-Musiken ihr Können zum Besten. Das Kinderguggen-Open-Air mündet kurz vor 19 Uhr in einem Monsterkonzert auf der Codmananlage. Ein Event für die ganze Familie ist das Häxefüür. Am 25. Februar findet ab 18 Uhr die 16. Auflage mit 61 Zünften und Cliquen statt. Der Eintritt zum Häxefüür ist frei, es kann jedoch ein Pin als Sammlerstück erworben werden. Um 19.11 Uhr startet der Nachtumzug durch die verdunkelten Altstadtgassen zum Marktplatz. Rund 45 Zünfte, Cliquen und Musikgruppen bringt der grenzüberschreitende Fasnachtsumzug am 26. Februar ins Städtle. Start ist um 14.11 Uhr in der Andelsbachstrasse. Von dort aus geht es durch die badische Altstadt hinunter zur Laufenbrücke bis zum Markplatz. Und noch einmal gibt es am 28. Februar mit dem traditionellen Narrolaufen althergebrachtes Brauchtum, bevor die Fasnacht am 29. Februar um 19.30 Uhr endgültig zu Grabe getragen wird.

Die Fasnachtsplakette 2017 zeigt den Salm im Fischernetz und wurde einmal mehr von Ehrenzunftbruder Peter Strittmatter entworfen. Noch bis zum 20. Februar ziehen die Fasnachtsvereine von Haus zu Haus, um das begehrte Sammlerstück zu verkaufen.


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