Von Ronny Wittenwiler

Man möchte sich zwar nicht drangewöhnen, und doch ist es mittlerweile kein Einzelfall. Schon wieder so eine in höchstem Masse durchzogene Pilzsaison im Fricktal. Wer hin und wieder durch die Wälder streifte mit bescheidenem Erfolg, der sieht sich nun wenigstens vom Experten bestätigt. «Die Zeit für den hauptsächlichen Schub ist vorbei, und genau dieser Schub ist gar nie gekommen», sagt Peter Buser, Pilzkontrolleur aus Magden.

Der schlechte Boden für eine miserable Pilzsaison wurde zwischen Juli und August gelegt. «Es war schlicht zu heiss und zu trocken. Ab 25 Grad wachsen Pilze eigentlich nicht mehr.»

Entsprechend mager, was da in den Körben landete. «Es gab eine Phase mit ordentlich Eierschwämmen, aber nur wenige Tage. Danach waren sie wie vom Erdboden verschluckt», sagt Buser und meint zu einem möglichen Comeback dieser beliebten gelben Speisepilze: «Nein, für sie dürfte es zu spät sein.»

Die letzten Hoffnungsträger

Immerhin, so die leise Hoffnung, könnte der eine oder andere Spätherbstpilz aus dem Laub hervorgucken, etwa der Fichtensteinpilz oder die Totentrompete (auch bekannt als Herbsttrompete). Selbst Buser, einer der Materie und Geheimplätze gleichermassen kennt, war bei diesem hervorragenden Saucenpilz («Den brauch‘ ich fürs Züri Gschnätzlets») noch nicht richtig fündig geworden. «Wenn dieser Pilz auftritt, dann in der Regel gleich massenweise.»

Noch herrscht im Wald aber tote Hose statt Totentrompete. Die Chancen auf ein paar kleine Erfolgserlebnisse bleiben zumindest solange aufrecht, bis der erste Bodenfrost die Saison offiziell beschliesst. Dann sind plötzlich auch jene nicht mehr im Wald anzutreffen, die seit Jahren immer wieder Thema sind: In Gruppen organisierte Personen ausländischer Herkunft, die hier den Wald gleich korbweise nach Pilzen «abgrasen» und abends wieder mit Autos abgeholt werden.

Ganzer Bericht am in der NFZ-Printausgabe vom Freitag.