Wittnau feierte den Geburtstag seiner Musik

  27.06.2016 Musik, Wittnau, Oberes Fricktal

Von Simone Rufli

«Jedes Dorf hat seine Kirche und seine Musik. Die Musikanten spielen im Dorf und in der Kirche und drücken intensiver als jedes gesprochene Wort Lebensgefühle aus. Freude, Trauer, Not, und Klage – durch die Musik dringen diese Gefühle nicht nur bis zu unseren Ohren, sie dringen tief in unsere Seele.» Gemeindeleiter Christoph Küng, zuständig für die Katholiken in Wittnau, Wölflinswil, Oberhof und Kienberg, sprach am Morgen in seiner Predigt von der Einheit von Kirche und Musik, so wie sie heute ganz selbstverständlich gelebt wird, bevor er einen Blick zurück warf auf den Graben, der sich vor 125 Jahren zwischen der eben gegründeten Musikgesellschaft Wittnau und der Kirche aufgetan hatte. «Pfarrer Leonz Weber aus Merenschwand hatte anno 1891 keine Freude an der Musik im Dorf», rief Küng den Festbesuchern im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes zu, «weil er befürchtete, dass die Wittnauer dann nicht mehr in die Kirche kommen.» Und was tat der besorgte Pfarrer? Er machte der Musik das Leben schwer, wo immer er konnte. «Doch als Leonz Weber am 7. Juni 1908 starb, spielte die Musikgesellschaft Wittnau zu seinem Abschied zum ersten Mal auf dem Friedhof. Von diesem Tag an und unter dem neuen Pfarrer Josef Anton Kaufmann war das Verhältnis zwischen Kirche und Musik in Wittnau wesentlich entspannter. Heute verstehen wir uns als Einheit. Die Musik verbindet uns mit Gott, sie trennt uns nicht von ihm», rief der Gemeindeleiter der Festgemeinde zu.

Noch mehr Fotos im Fotoalbum.

Der ausführliche Bericht in der Printausgabe vom Dienstag.


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