von Paul Roppel
 

Anstatt erstmals in diesem Jahr den langersehnten Sommerabend beim Grillieren im Garten geniessen zu können, beorderte ein Grossalarm die Einsatzkräfte ins Sisslerfeld. In der Firma Carbagas im Industriegebiet von Münchwilen erwartete am Mittwochabend die über 100 Rettungskräfte ein happiges Desaster bei strapazierender hochsommerlicher Hitze. Bei Unterhaltsarbeiten an der Gasverteilungsanlage im Trailerlager war ein Hochdruckschlauch beschädigt worden, was zur Selbstentzündung von Acetylen führte mit einer Hitzeentwicklung bis 3000 Grad. Über die beschädigte Leitung entleerte sich der Trailer und das Feuer brachte Gasflaschen zum Explodieren. Auch wurden weitere Chemikaliengebinde beschädigt und undicht. Fünf Handwerker verletzten sich stark bei der Flucht durch Chemikalien, Flammen oder scharfen Gegenständen.

Horror aus dem Regiebuch

Glücklicherweise war dieses gross ausgelegte Horrorszenario nur im Regiebuch von Walter Fiechter entstanden. Der Kreisexperte für Chemiewehren hatte es im Auftrag des Amts für Umwelt mit seinen neun höchst verschwiegenen Gehilfen minutiös entwickelt und für die jährliche Alarmübung in einem Störfallbetrieb ausgelöst. «Wir überprüfen die Alarmierung gemäss Einsatzplan, die Schadenplatzorganisation, das Agieren des Kaders und die Einsatzautomatismen der Mannschaft», betonte Fiechter. Im Speziellen achteten die Übungsgehilfen darauf, ob die Feuerwehrleute ihre Schutzausrüstungen korrekt eingesetzt und den Kontakt mit Chemikalien vermieden hatten. Arg gefordert waren die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Sisslerfeld, des Stützpunktes Frick, der Betriebsfeuerwehr Syngenta und der Chemiewehr DSM.

Ganzer Artikel in der Freitagausgabe der NFZ