Zehn lange Sekunden für einen Punkt

  08.02.2016 Handball, Möhlin, Sport, Unteres Fricktal

41 Sekunden vor Abpfiff, die Anzeigetafel zeigte 28:27 und die anwesenden 530 Zuschauer fielen beinahe in Schockstarre, verlangte Zoltan Cordas das Team-Timeout. Marcus Hock führte darauf den Ausgleich herbei, so wie ihn der Trainer gewünscht hatte; was wiederum Trainer Markus Jud von Suhr Aarau bewog, blitzschnell seine Karte zu heben. So blieben seinem Team zehn Sekunden für einen möglichen Siegtreffer übrig, das hiess: Anspiel von der Mittellinie aus und perfekter Aufbau Richtung Gäste-Tor. Die angereisten Möhliner Fans hielten den Atem an, doch als sie erkannten, dass Rok Jelovcan hinten den Ball aus dem Abschlussversuch von Josic Ljubomir abwehrte, brachen sie zusammen mit der Mannschaft in wahre Begeisterungsstürme aus. Dem Jubel über das Unentschieden in der Schachenhalle ging eine Partie voraus, welche übers Ganze gesehen recht ausgeglichen war, in welcher aber sehr emotionsgeladen und kampfbetont gespielt wurde und in der Schiedsrichterentscheide auf beiden Seiten den Gerechtigkeitssinn düpierten. Die Möhliner mussten gar sieben Zeitstrafen aussitzen, während die Suhrer zwei weniger kassierten. Umso mehr darf man der angereisten Fricktaler Mannschaft zugestehen, dass sie ihre Leistungsbereitschaft hochhielt und beherzt das Beste aus dem Auftritt der Spielführung machte.

In der Startphase ging Möhlin durch Sebastian Kaiser in Führung und wie erwartet, standen auf beiden Seiten die Abwehrreihen parat. Bei Gastgeber Suhr stach Kreisläufer Kurbalija ins Auge, welcher mit seiner Masse nur schwer zu kontrollieren war. Prompt entschied der Schiedsrichter auf Foul und schickte Tin Tokic schon nach fünf Minuten auf die Bank. Dazu hagelte es gleich noch einen Siebenmeter (2:2), den ersten Strafstoss von insgesamt deren Fünf (für Möhlin resultierten gerade mal deren zwei). In der elften Spielminute sahen Kaufmann und kurz danach Strebel vom HSC die gelbe Karte, aber eben nur Gelb. Möhlin liess sich aber nicht aus dem Konzept bringen und steckte an diesem Abend viel weg. Nach zwanzig Minuten führte der TVM sogar mit zwei Treffern und Suhr Aarau suchte nach Antworten. Derweil erhöhte aber Möhlins Buholzer via Flügeltor zum 8:11. Der Vorsprung schmolz dahin, als Maurice Meier auf die Bank musste und kurz danach auch noch ein fragwürdiges Zeitspiel gegen sein Team ausgesprochen wurde. Mal um Mal wurde Möhlin so aus dem Angriff katapultiert und die Suhrer machten im Gegenzug Boden gut und erzwangen sich den Pausenausgleich zum 11:11.

Tolle Paraden von Bamert
In der zweiten Halbzeit gab der eingewechselte Mischa Wirthlin mittels Flügeltor seinen gelungenen Einstand und Suhr geriet wieder unter Druck. Patrick Romann legte zum erneuten Ausgleich nach und so dauerte der Schlagabtausch bis zur achten Minute, als Suhr leicht vorne lag und Möhlin nun immer knapp hinten. In der 43‘ führte die Heimmannschaft erstmals mit zwei Zählern, trotzdem liess sich Möhlin nicht abdrängen. Nicolas Bamert löste kurzzeitig Jelovcan im Tor ab und zeigte in der 48‘ und 50‘ zwei tolle Paraden (22:22). So lieferten sich an diesem Abend beide Mannschaften ein spannungsgeladenes Spiel und ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches dann mit anfangs erwähnten Schlusssequenzen doch noch halbwegs versöhnlich für beide Parteien endete. (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote