«Wir befinden uns in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld»

  02.07.2015 Finanzen, Wirtschaft, Sisseln, Oberes Fricktal, Wissenschaft

Mit dem Nachhaltigkeitsbericht «Triple P» (People, Planet, Profit) informiert die DSM Sisseln alle zwei Jahre über ihre wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aktivitäten. Werksleiter René Vroege und Leiter Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz, Christophe Vogel, präsentierten den Bericht am Dienstag an einer Medienorientierung.

Das Werk Sisseln beschäftigt knapp 1000 Mitarbeiter. Die Fluktuationsrate liegt bei 4,75 Prozent. «Damit liegt sie unter dem Durchschnitt der Chemie-Pharmaindustrie von 6,6 Prozent», erklärte Vogel. Die DSM hat jährlich 50 Lehrlinge in Ausbildung in den Bereichen Chemie- und Pharmatechnologie sowie im mechanisch-elektronischen Bereich. Vogel freute sich, dass rund ein Drittel der Lehrlinge mit einer Note von 5,3 und höher abschliessen. Schliesslich lege die Firma im Personalbereich auch grossen Wert auf die Sicherheit. «Auf 1000 Mitarbeitende liegen wir mit zwei Unfällen mit Absenz am Folgetag im 2014 unter dem Durchschnitt der Branche (10 Unfälle)», sagte Vogel.

Vroege erläuterte die Investitionen, die das Werk Sisseln im Bereich Umweltschutz getätigt hat in den vergangenen zwei Jahren. Durch eine neu installierte Abfallverbrennungsanlage können die Emissionen reduziert werden. Weitere Senkungen sind im Energieverbrauch vorgesehen. Dieser ist vergleichbar mit der Stadt Aarau. Im Zeitraum von 2008 bis 2020 will die DSM den Verbrauch um 20 Prozent senken. Seit 2005 hat das Werk die Produktionsmenge um 35 Prozent gesteigert, gleichzeitig konnten die CO2-Emissionen (bezogen auf die Produktionsmenge) um 18 Prozent verringert werden. «Das geplante Holzheizkraftwerk ist ein weiterer Schritt in diese Richtung», erklärte Vroege. Die Emissionen von flüchtigen organischen Lösungsmitteln wurden gegenüber 2005 um 46 Prozent gesenkt.

«Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Modewort, es wird zum Kriterium, um erfolgreich zu bleiben», ist Vroege überzeugt.

Aus wirtschaftlicher Sicht waren die letzten beiden Jahre geprägt von Gegenwind und der Stagnation des europäischen Marktes sowie dem abflachenden Wachstum in den Schwellenländern, wie Vroege ausführte. Im 2014 hätte man auch den starken Franken zu spüren bekommen. Der Umsatz des Werks Sisseln lag 2014 bei 4,3 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging von 680 Millionen Euro im 2013 zurück auf 596 Millionen Euro im 2014. «Wir befinden uns in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld», so Vroege. Trotzdem wolle man weiterhin in Sisseln produzieren. Zu den wichtigsten Produkten gehören Vitamin A und E. Erfreulich für Vroege ist, dass die Produktion von Folsäure seit dem letzten Jahr wieder um das Dreifache gesteigert werden konnte. Die Produktion wurde vor zwölf Jahren heruntergefahren, als die chinesische Konkurrenz zu stark wurde. Inzwischen hätten aber die chinesischen Behörden fast alle Konkurrenzwerke abgestellt wegen zu starker Umweltverschmutzungen, begründete Vroege. «Diese Situation wird aber nicht endlos lange so bleiben, die Konkurrenz passt sich schnell an.»

Neues Tanklöschfahrzeug

Die Betriebsfeuerwehr der DSM weihte am Dienstag auch ihr neues Tanklöschfahrzeug (TLF) ein. Das alte Fahrzeug war bereits 30 Jahre alt. Nach einem Pumpenschaden konnte dieses nur noch notdürftig geflickt werden und brachte anschliessend nicht mehr seine volle Leistung, wie Rolf Hasler von der Betriebsfeuerwehr erklärte. Das neue TLF ist ein Scania, 6 Zylinder Dieselmotor. Die Pumpe erzielt eine Leistung von 6000 Liter pro Minute bei 10 bar. Das Fahrzeug kostete eine Million Franken.

 


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote