Gemeindeammann Thomas Dinkel durfte 110 Stimmberechtigte (von 773) an der Einwohnergemeindeversammlung in der Unterkirche willkommen heissen. Insbesondere der traktandierte Umzug der Gemeindeverwaltung ins Raiffeisengebäude und der Neubau eines Kindergartens mit Mehrzweckraum stiessen auf reges Interesse. Vor diesen beiden Sachgeschäften genehmigten die Stimmberechtigten das Protokoll der letzten Versammlung, den Rechenschaftsbericht und zwei Kreditabrechnungen. Die Rechnung 2014 mit einem Ertragsüberschuss von rund 180\'000 Franken stiess ebenfalls auf Zustimmung. Auch ein Kreditbegehren von 127\'000 Franken als Kostenanteil der Gemeinde Zeihen an die Beschaffung eines Pikettfahrzeuges für die Feuerwehr Oberes Fricktal und ein Zusatzkredit über 65\'000 Franken für die Revision der Nutzungsplanung wurden deutlich befürwortet.
Das Traktandum 7 über den Abschluss eines Mietvertrages für die Auslagerung der Gemeindeverwaltung ins Raiffeisengebäude und der Neubau eines Kindergartens auf der heutigen Gemeindehausparzelle standen in enger Abhängigkeit, denn das alte Verwaltungsgebäude kann nur abgebrochen werden, wenn die Gemeindeverwaltung an einem neuen Standort eingerichtet werden kann. Deshalb wurde bereits unter diesem Traktandum rege diskutiert, ob der Altbau nicht kostengünstiger umgenutzt werden könnte. Bauexperten hatten jedoch davon abgeraten, denn dies hätte zur Folge, dass die sanierungsbedürftige Liegenschaft mit Baujahr 1972 bis auf den Rohbau zurückgebaut werden müsste. Zudem könnten die Freiflächen um das Gebäude nicht bedürfnisgerecht ausgenützt werden. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, wurde dem Abschluss des Mietvertrages mit 77 Ja- zu 18 Nein-Stimmen klar zugestimmt. Damit verbunden ist auch ein Kredit von 150\'000 Franken für die Einrichtung der Räume für die Gemeindeverwaltung, welche somit im Frühjahr 2016 an die Oberzeiherstrasse 4 umziehen kann.
Das Projekt für den Neubau eines Kindergartens mit Mehrzweckraum sowie die Umgebungsneugestaltung mit Schaffung von 28 Parkplätzen wurde der Bevölkerung an der Infoveranstaltung vom 10. Juni 2015 ausführlich vorgestellt. Das Projekt wurde grossmehrheitlich gelobt. Zu reden gaben vor allem die Investitionskosten von 3,3 Millionen Franken und die Absicht, das Vorhaben mit einem Totalunternehmer zu realisieren. Ein Rückweisungsantrag mit dem Auftrag an den Gemeinderat, das Projekt \"herauszukaufen\" wurde mit einer Zweidrittelmehrheit abgelehnt. Dafür wurde ein Antrag für die Aufstockung des Kredits um 20\'000 Franken gutgeheissen, damit die Einmündung von der Bühl- in die Bahnhofstrasse gleichzeitig mit dem Neubau entschärft werden kann. In der Schlussabstimmung wurde das Kreditbegehren schliesslich mit 74 Ja- zu 21 Nein-Stimmen von einer deutlichen Mehrheit unterstützt.
Unter dem Traktandum \"Verschiedenes\" informierte Urs Bürgi von der Kulturkommission über die Umfrage zur Zukunft des Dorfmuseums, das mit dem Abbruch des Gemeindehauses seinen Standort verliert. Er zeigte sich enttäuscht, dass von den verschickten 488 Fragebogen nur deren 23 den Weg zu ihm zurückgefunden haben. Aus der sehr tiefen Rücklaufquote von 4,7 % kann geschlossen werden, dass das Museum keinem Bedürfnis mehr entspricht.
Nach den angeregt geführten Diskussionen konnte Gemeindeammann Thomas Dinkel um 22.20 Uhr die Versammlung schliessen und die Anwesenden zum Apéro einladen, der von der Jugendgruppe vorbereitet worden war.