Stimmtraining vom kamerunischen Profi

  21.05.2015 Frick, Jugend, Musik, Kultur, Kunst, Schule, Oberes Fricktal

Turbulent geht es im Musikzimmer an der Oberstufenschule in Frick zu. Knapp 20 Jugendliche – alles Jungs – treffen sich zum Chorunterricht. An diesem Morgen erhalten sie besonderen Besuch. Der in der Szene international bekannte Stimmenkünstler Gino Sitson übernimmt den Unterricht.

Sitson ist in Kamerun aufgewachsen und hat in Paris Musikwissenschaften und Gesang studiert. Heute lebt er in New York. Für zwei Wochen ist er jetzt in Basel, wo er mit Studenten der Hochschule für Musik, Abteilung Jazz, probt. Konzerte geben sie gemeinsam an mehreren Abenden im renommierten Jazzclub «Bird’s eye» in Basel.

«Ich singe, seit ich ein kleiner Junge bin. Meine Mutter war Chorleiterin in einer Kirche und nahm mich jeweils mit», erklärt Sitson auf Englisch den Fricker Chorschülern. Er sei immer fasziniert gewesen von allen Klängen um ihn herum und wollte diese mit seiner Stimme imitieren. Seine Stimme umfasst vier Oktaven. Sitson ist Improvisator und will den Schülern zeigen, was sie alles mit ihrer Stimme machen können. Zu Beginn zeigen sich die Jungs noch etwas schüchtern. Der Vokalakrobat ermuntert sie.

«Denkt nicht zu viel nach. Musik ist wie Fussball spielen, ihr müsst es einfach machen. Es braucht einfach die Leidenschaft für Musik», erklärt er. Nach und nach werden die Schüler mutiger und in der Pause kennen sie keine Berührungsängste mehr und knipsen «Selfies» mit dem sympathischen, ausländischen Gast.

Die Jungs von «new voices» proben einmal wöchentlich mit ihrem Musikschullehrer Bernd Vogel und der Stimmbildnerin und Opernsängern Eva-Maria Haas aus Rheinfelden (D). Vogel hatte den Chor vor drei Jahren ins Leben gerufen. «In dem Alter sind sie im Stimmbruch. Die Stimmlage verändert sich rasch.» Das fordert ihn als Chorleiter heraus. Durch den späteren Eintritt in die Oberstufe, aufgrund der Umstellung auf sechs Jahre Primar- und drei Jahre Oberstufenschule, hat er jetzt kaum noch Sopransänger in seinem Chor. Vogel erklärt, dass sich die Jungs unter sich freier fühlen: «Ohne ein Mädchen, das lacht», wie er erklärt. Dies würde die Hemmschwelle senken, später in einen gemischten Chor einzutreten, ist er überzeugt.

 


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