Widerstand gegen geplante Deponie

  16.04.2015 Gewerbe, Herznach, Natur, Ueken, Oberes Fricktal

«Es sind viele dagegen», erklärt eine Spaziergängerin am Rand der Senkung «Buech», welche für die Deponie in Herznach vorgesehen ist. «Das Gebiet ist Teil des Juraparks. Gemäss einer Verordnung vom Bund, darf hier die Landschaft nicht negativ verändert werden», erklärt Max Sterchi. Der Herznacher ist Präsident des neuen Vereins «Buech». Der Verein formierte sich als Reaktion auf die Bekanntgabe der geplanten Deponie-Standorte im oberen Fricktal.

Im Fricktal wird viel gebaut. Das Erdmaterial, das dabei entsteht, muss von der Baustelle zu einem Auffüllstandort transportiert werden. Anfang März erklärte der Planungsverband Fricktal Regio an einer Medienkonferenz, dass sich im oberen Fricktal ein Notstand für Deponiermöglichkeiten von sauberem Aushubmaterial abzeichne (die NFZ berichtete). Eine Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus Vertretern des Planungsverbandes und des Kantons Aargau, prüfte deshalb neue Standorte. Die Arbeitsgruppe schlug die Standorte «Buech» in Herznach und «Breiti» in Hornussen vor. Die Deponie in Herznach soll ab 2018 für die Dauer von zehn bis 15 Jahre genutzt werden können. 2029 rechnet die Arbeitsgruppe mit dem Standort Hornussen. Die Deponie hätte auch Auswirkungen auf den Verkehr. Bei einer Annahme von 120 000 Kubikmeter Aushubmaterial pro Jahr, 220 Arbeitstagen und zirka zwölf Kubikmeter Material pro Lastwagen ergibt dies 45 Fuhren pro Arbeitstag.

Sterchi findet die Standortwahl suboptimal: «Die geplante Deponie liegt in der Nähe von einem Wohnquartier in Ueken, das stark betroffen wäre. In der Nähe liegt auch ein Wohnquartier von Herznach und diese sind nun die ersten, die sich gewehrt haben.» Der Planungsverband sollte die Standortwahl überdenken, findet er. «Es gäbe bessere Lösungen», ist er überzeugt. Was am meisten gebaut werde, seien Industriebauten im Sisslerfeld. Deshalb solle eine Deponie dort, und nicht an der Peripherie des Planungsverbandes erstellt werden, findet Sterchi. Zum Eingriff in die Landschaft käme der starke Lastwagenverkehr hinzu.

Der Verein «Buech» wurde am letzten Freitag im Restaurant Löwen in Herznach mit knapp 50 Personen gegründet. Laut Sterchi kommen laufend neue Mitglieder dazu.

Am 28. April findet in Herznach eine Informationsveranstaltung von den Gemeinderäten Herznach und Ueken sowie des Planungsverbandes Fricktal Regio zur geplanten Deponie statt. Ob der Verein «Buech» dort auch mit einer Aktion auftritt, hat er noch nicht festgelegt. «Wir werden aber sicher als Privatpersonen dabei sein», so Sterchi.

Derzeit befindet sich das Gesuch bei den Fachstellen des Kantons. Der Grosse Rat wird schliesslich über die Anpassung im kantonalen Richtplan, die für die Nutzung einer Deponie nötig ist, entscheiden. Danach muss die Gemeindeversammlung über die Ausscheidung einer Deponiezone befinden. «Wir werden beim Grossen Rat lobbyieren und je nachdem, wie der Grosse Rat entscheidet, werden wir uns wehren. Wir wollen die Bevölkerung sensibilisieren und mobilisieren», erklärt Sterchi. Als Plattform hat der Verein bereits eine Homepage aufgeschaltet, die allerdings noch im Aufbau ist: www.erhalt-buech.ch.

 

Am 28. April, um 19 Uhr, findet im Gemeindesaal Herznach eine Informationsveranstaltung von den Gemeinderäten Herznach und Ueken sowie des Planungsverbandes Fricktal Regio zur geplanten Deponie statt.


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