Ein traditionsreiches Geschäft schliesst für immer

  05.03.2015 Gewerbe, Rheinfelden, Wirtschaft, Unteres Fricktal

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Einkaufsgewohnheiten. Immer mehr Waren werden online im Internet gekauft. Das bekommen auch traditionsreiche Fachgeschäfte zu spüren. Jüngstes Beispiel: Die Besitzer der «Rheinfelder Keramik» geben per Ende Juni 2015 ihr Geschäft in der Marktgasse auf. «Dieser Schritt fällt uns nicht leicht. Wir sind vermutlich das älteste Geschäft im Städtchen», erklärt das Besitzerehepaar Ariane und Bruno Kuster gegenüber der NFZ. Seit weit über 50 Jahren gibt es das Geschäft in der Marktgasse, seit gut 25 Jahren am heutigen Standort.

Trotzdem sehen sie sich gezwungen, den Laden zu schliessen. «Das Einkaufsverhalten der Leute hat sich verändert. Seit 2008/2009 gehen die Umsätze zurück. Heute ist es ein Verlustgeschäft», erklärt Bruno Kuster. Die Firma hat auf diese Entwicklung reagiert und selber einen Webshop im Internet aufgebaut. «Dort steigen die Umsätze zum Glück stärker als sie im Laden zurückgehen – und dies bei geringeren Kosten für uns», schildert Kuster. «Der Trend geht ganz klar Richtung Internet. Das wird sich noch verstärken. Wir können uns nicht gegen den Trend stellen», ergänzt Ariane Kuster.

In den letzten Wochen machte sich im Laden auch der starke Franken im Verhältnis zum Euro bemerkbar. «Deutsche Kunden haben wir fast keine mehr. Die Situation für das Städtchen in Grenzlage beurteilen wir als schwierig. Wir sehen für uns dort keine Perspektive», halten die Kusters fest. Unzufrieden ist er mit der Entwicklung der Rahmenbedingungen. «Es wird uns vom Kanton sehr schwer gemacht, Sonntagsverkäufe durchzuführen. Früher ging das einfacher», erklärt Bruno Kuster. Auch die Parkplatzsituation im Städtchen sei nicht ideal.

Aus all diesen Gründen haben sie sich schweren Herzens entschieden, den Laden in der Marktgasse im Sommer zu schliessen. Fünf Verkäuferinnen verlieren dadurch ihre Teilzeitstellen (insgesamt rund 120 Stellenprozent). Nicht betroffen von diesem Schritt sind der Produktionsbetrieb und der Fabrikverkauf am Weidenweg in Rheinfelden. Dort wird das ganze Sortiment weiterhin angeboten. Der Fabrikladen soll sogar erneuert und das Angebot erweitert werden. In ein bis zwei Jahren streben die Kusters aber auch für den Produktionsbetrieb eine Nachfolgeregelung an.


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